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Krypt Bar | Berggasse

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Krypt Bar | Berggasse

Planung
BFA x KLK
Generalplanung
KLK
Team
Jürgen Depaul, Andreas Pust, Rupert Zallmann
Ort
Wien
Auftraggeber
K 5 Beteiligungs GmbH
Projektbeteiligte
Statik: Fröhlich & Locher
HKLS-E: Lakata
ÖBA: Cetus Baudevelopment GmbH & Oliver Gusella
Fotos
David Schreyer, Monika Nguyen
Fertigstellung
2017
BGF
1.020 m2 (420 m2 krypt)
Auszeichnungen
Idea Tops International Space Design Award, Global Nomination, Shenzen; Die schönsten Restaurants & Bars 2019, Gewinner, Hamburg; Archmarathon Award 2018, Finalist, Mailand; BIG SEE Interior Award 2018, Gewinner, Ljubljana; Restaurant & Bar Design Award 2018, Finalist, London; American Architecture Prize 2017, Gewinner, New York
Umfassende Sanierung und Erweiterung eines Gründerzeithauses – mit unerwarteten Besonderheiten

Auf gestern bauen

Ab Ende des 17. Jahrhunderts lässt sich in Wien ein sprunghafter Anstieg der Bautätigkeit beobachten, der vor allem in der Gründerzeit eine starke Entwicklung im Wohnbau mit sich bringt. In dieser Zeit entstanden auch die für Wien typischen Zinshäuser, die das Stadtbild in den ehemaligen Vororten bis heute prägen.
Heute fördern und begleiten Leitlinien wie der Masterplan Gründerzeit der Stadt Wien die aktive Weiterentwicklung der Bausubstanz sowie jener Quartiere, die sich durch ihre nutzungsvariable, kleinteilige, sozial durchmischte Bebauungstruktur besonderer Beliebtheit erfreuen.

Umbau statt Neubau

Behutsame Eingriffe prägen den Umbau der denkmalgeschützten Liegenschaft in der Berggasse 5. Im Rahmen der gesamtplanerischen Entwicklung kam es zu einem Dachgeschoßaufbau und zur Errichtung von sechs neuen Wohnungen mit zwei Aufzugsanlagen und technischen Schächten.

Der Hof – Lebendige Vergangenheit

Eine besondere Bedeutung kommt zudem der Revitalisierung eines neobarocken Saals im Innenhof und der Wiederentdeckung des zweiten Kellergeschoßes zu, heute bekannt als krypt.bar. Die Sanierung des denkmalgeschützten Bestands erfolgte in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Die reich gegliederte Fassade und Holzportale des neobarocken Saals wurden aufwändig restauriert. Fehlende Stuckaturen im Innenraum wurden nachmodelliert, die historische Lambris wiederhergestellt und rekonstruiert, die Lusterrosetten handvergoldet. Zudem erfolgte die Ausstattung des Eventsaals mit moderner Veranstaltungs- und Haustechnik.

Das Dach – Bewahren & schützen

Die besonders schützenswerte Dachstuhlkonstruktion wurde erhalten und verleiht den neu errichteten, hellen Wohnungen ihren spezifischen Charakter. Während der Bauarbeiten wurde das gesamte Tragwerk angehoben und fachgerecht saniert.
Im Kellergeschoß eröffnet sich hingegen eine völlig andere Welt. Die ehemals verschlossenen Räumlichkeiten beherbergen heute wie damals ein Juwel des Wiener Nachtlebens.

Wiener Unterwelten

Im Zuge der Bauarbeiten wurden Schriftzüge wie „Tanzfläche“ und „Just Jazz“ auf den Ziegelwänden freigelegt. Untersuchungen ergaben, dass diese Räumlichkeiten in den 1950er und 60er Jahren eine semi-legale Jazz Bar beherbergten, einer Zeit der blühenden Wiener Jazz Szene.
Die Dramaturgie und Erschließung der heutigen Cocktailbar beginnt in einem niedrigen und undekorierten Eingangsbereich im Souterrain. Über eine schwebende Stiegenkonstruktion gelangen Gäste hinab in eine Welt voll Nischen, Alkoven und versteckter Nebenräume.
Bei der Auswahl der Materialien setzte man auf langlebige Naturprodukte wie Naturstein für den Bodenbelag oder amerikanisches Nussholz für das Herzstück des anspruchsvollen Lokals: die sieben Meter lange Bar.
Vorproduzierte Elemente wie die Lüftungsrohre, Bauteile der Soundanlage oder Beleuchtungskörper wurden von einem Kunsthandwerker mit rund 10.000 Blatt Kompositionsgold überzogen und anschließend mit Schellack versiegelt.
Nachdem die Bestandstreppe nicht mehr den baurechtlichen Anforderungen hinsichtlich Steigung gerecht wurde, diese aber auch laut Vorgabe des Denkmalamtes nicht verändert oder rückgebaut werden durfte, wurde die neue Stiegenkonstruktion leicht schwebend über die bestehende hinweggeführt.

Spiel mit Volumen

Nachträglich eingefügte Raumboxen strukturieren den existierenden Grundriss neu und eröffnen zusätzliche Möglichkeiten in der Raumnutzung.
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